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Wolke 7 für digitale Handwerks-Nomaden

Handwerker scheinen für gewöhnlich altmodisch, altbacken, wenn nicht sogar unmodern. Das liegt daran, dass einige ihre Rechnungen noch per Hand schreiben oder, wenn sie den PC dafür benutzen, teilweise Excel-Tabellen nur dafür missbrauchen, um ein Raster unter die Zahlen zu bekommen, was ihnen in Word zu kompliziert erscheint.

Tabellenformeln, mit denen Excel glänzt und mit denen man schier alles denkbare ausrechnen kann, sind manchen so fremd, als seien sie auf Chinesisch in phonetischem Kyrillisch geschrieben.

Was macht das typische Bild des Handwerkers noch aus?

„Das macht man doch schon immer so!“

Oft sind sie unwillig, etwas neues zu probieren, denn ‚das macht man doch schon immer so‚ und dann werden Praktiken an den Tag gelegt, die seit 20 Jahren veraltet sind. Woran mag das liegen? Vielleicht am Unwillen, Schulungen zu besuchen oder an der steigenden Komplexität scheinbar intuitiver Programme? Für unsereins, die Gernation Y, sind Computer, Smartphones, Software und andere Gerätschaften, die das Leben begleiten, nichts besonderes sondern ein Teil von uns, das Phone fast mit der Hand verwachsen und neue Programme schnell gelernt.

Wer es dann schafft, nicht aus der digitalen Welt der steigen Neuerungen zu verschwinden, der kann am Ball bleiben und ganz leicht immer up-to-date sein. Wer aber viel analog arbeitet tut gut daran, die digitale Welt nicht komplett aus der Wahrnehmung zu verbannen, denn es gibt immer wieder neue Trends, die beachtenswert sind.

Software, die einem das Erstellen eines Aufmaßes erleichtern soll ebenso wie welche, die aus dem Aufmaß gleich einen Plan darstellen und daraus dann die Massen ermitteln kann. Auf Grundlage eines so fix erstellten Planes, direkt auf der Baustelle, kann man dann theoretisch noch im Ortstermin mit dem Bauherren die erste grobe Kostenschätzung erstellen. Aber das bedarf 1. Erfahrung und 2. eine gute Pflege der Datenbanken. Daran hapert es so oft, wie man nur beim Wort ‚Datenbanken‘ mit den Augen rollen möchte. Wer pflegt die schon gerne?

Das Fazit?

Es gibt durchaus Software-Neuerungen, die höchst interessant klingen und Neugierde wecken, doch auch schon bei erster, flüchtiger Betrachtung aufzeigen, dass es Stolpersteine in der praktischen Anwendung geben kann. Ob sich diese Vermutung als wahr erweist, kann man nur beurteilen, wenn man diesen Programmen und neuen Werkzeugen eine Chance gibt, doch hat man dafür die Zeit?

Einige interessante Tools zum Erstellen eines Aufmaßes vor Ort mit der Möglichkeit, direkt einen Plan zu sehen, werden im Malerblatt vorgestellt und klingen sehr verlockend. Wer aber gibt uns die Zeit, sich den neuen Herausforderungen zu stellen und die Neuerungen auf Herz und Nieren zu testen? – Gerne hätte ich die Möglichkeit, doch am besten lernt man die ersten Schritte noch immer mit Schulungen von den Herstellern, bis sich etwas Neues so weit etabliert hat, dass es viele Experten auf dem Gebiet gibt. Dann fangen die Kurse an aus dem Boden zu schießen. Wenn eine Software oder ein digitales Werkzeug es bis dahin geschafft hat, braucht es auch schon fast keine Werbung mehr, denn dann ist es schon in aller Munde.

Die Vorteile?

Neben der Zeitersparnis, die auftritt, sobald man das Programm und das Werkzeug aus dem FF beherrscht, kommt auch, dass der Handwerker nicht mehr unbedingt so ortsgebunden ist. Natürlich wird er sein Lager, seine Werkstatt und sein Büro haben, aber wenn man seine Pläne direkt vor Ort zeichnen kann und die Daten in der Cloud übermittelt werden, was spricht dann gegen das Homeoffice? Das Tablet wird mit nach Hause genommen, die Pläne auf dem Notebook korrigiert, Überstunden im Büro adé. Dafür Arbeiten auf der Couch bei den Kindern. Aber lenken die nicht ab und ist die Familie nicht mürrisch, wenn das bauende Familienmitglied all seine Daten über die Cloud im Urlaub mit aufs Handy nimmt?

Nur für Handwerker?

Auch wenn sich das Malerblatt an Handwerker richtet, so haben die vorgestellten Werkzeuge doch auch mein Interesse geweckt, und ich bin nun durchaus kein Handwerker. Dafür bin ich zu ungeschickt. Vielleicht interessieren sich noch andere Architekten oder Ingenieure für das ein oder andere Tool und lassen hier einen Kommentar da.

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